Jumat, 02 Juni 2017

Download PDF Realityhunger: Ein Manifest

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Realityhunger: Ein Manifest

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Fühlen Sie sich langweilen, die Freizeit oder am Wochenende oder Urlaub zu verbringen, ohne vorteilhaft etwas zu tun? Die Ausgaben manchmal sogar sehr oft ist es sehr einfach, sehr einfach. Allerdings sind alle wertvoll genug? Es ist nicht die Zeit, die Zeit verloren zu verbringen. Dies ist der Moment alle Freizeit zu schätzen, aber mit einem solchen zielgerichteten Aktivitäten. Auch Urlaub irgendwo von Reisen hat, ist es auch hilfreich. Und auch hier können Sie zusätzlich Ihre paar Mal ersparen eine Publikation zu lesen; das Realityhunger: Ein Manifest ist genau das, was wir für Sie gerne.

Realityhunger: Ein Manifest

Produktinformation

Gebundene Ausgabe: 224 Seiten

Verlag: C.H.Beck; Auflage: 1 (16. Februar 2011)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3406613616

ISBN-13: 978-3406613616

Größe und/oder Gewicht:

14,6 x 2,5 x 22,4 cm

Durchschnittliche Kundenbewertung:

4.0 von 5 Sternen

2 Kundenrezensionen

Amazon Bestseller-Rang:

Nr. 45.510 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)

Beginnen wir mit zwei Zitaten von Seite 204:588 Es ist ein Gemeinplatz, dass jedes Buch seine eigenen Form finden muss, aber wie viele tun das tatsächlich?589 Wenn du wirkliche, ernsthafte Bücher schreiben willst, musst du bereit sein, die Formen zu zerschlagen.Es ist Davids Shields tatsächlich gelungen seine ur-eigene Form zu finden. Immerhin unterrichtet er an der University of Washington in Seattle Kreatives Schreiben. Da darf man unkonventionelle Ansätze schon erwarten, meinen Sie nicht? Nun, im vorliegenden Buch sind ganze 618 (in Worten sechs hundert acht zehn) Feststellungen zu finden. Die Länge variiert von 2 Wörtern (Nr. 80: Ich übertreibe) bis knapp über zwei Seiten (Nr. 224 ist möglicherweise am längsten). Es handelt sich um eigene Gedanken sowie um Zitate. Ein zentrales Thema ist dabei die Aneignung und das Plagiat sowie die die Frage, was diese Begriffe bedeuten, schreibt David Shields im Anhang, den er im Übrigen nur wegen der Rechtsabteilung seines Verlages erstellt hat. Persönlich empfiehlt der Autor die Anhangsseiten mittels Schere, Rasierklinge, Teppichmesser oder Ähnlichem herauszutrennen. Vorausschauend ist bereits eine gestrichelte Linie eingedruckt. Denn wem gehört das Wort? Wem gehört die Musik, wem die Kultur? David Shields ist felsenfest davon überzeugt, dass sich die Wirklichkeit nicht mit einem Copyright versehen lässt, und so ist dieses Buch auch ein Versuch eine Freiheit wiederzugewinnen, die in früheren Zeiten selbstverständlich war, oder wie er es in seinem letztem Statement beschreibt:618 Was ich am Dokumentarischen mag, ist unter anderem das Gefühl von Banditentum. Das Leben oder die Sätze von jemandem anderen zu plündern und sich mit einem Blickwinkel davonzumachen, den man als "objektiv" bezeichnet, weil man alles zu einem Objekt machen kann, indem man es so behandelt - das ist aufregend und gefährlich. Schauen wir mal, wer die Gefahr eindämmt.Das wird manch einen sicherlich begeistern. Endlich ein Freibrief für uneingeschränktes Copy & Paste. Da möchte man doch fast Student an der Universität sein, an der dieser Herr lehrt. Ob er seinen Studenten dieselbe Freiheiten zugesteht? Versetzen wir uns in frühere Zeiten, so ist in der Tat festzustellen, dass sogar ein Shakespeare ältere Stücke umschrieb und anpasste. Sind wir heute womöglich zu engstirnig unseren Mitmenschen diese Freiheit zuzugestehen? Allein, es stellt sich die Frage ab wann Neues geschaffen wird aus den Fundstücken, oder ob es sich lediglich um eine Wiederholung handelt.Zum Aufbau - Die GliederungDavid Shields hat seine Gedanken und Zitate nach Themen sortiert (so scheint es): Mimesis, Wirklichkeit, Erinnerung, Reality-TV, Collage, Lob der Kürze, Gattung, Widerspruch, Zweifel, Denken, und so weiter und so fort. Hin und wieder finden sich dabei tatsächlich interessante Betrachtungen.553 Literarische Eindringlichkeit ist untrennbar verbunden mit Sichgehenlassen und Selbstentblößung.Will ich wirklich wissen, dass der Autor mit 19 noch mit keiner Frau geschlafen hat und deswegen Rebeccas Tagebuch las, um sich schlau zu machen?562 Schreiben heißt, den eigenen Körper aufs Ziel zu schleudern, nachdem alle Pfeile aufgebraucht sind.Aha! Nun, das erklärt so einiges.565 Verletzlichkeit bedeutet nicht, dass alles Persönliche möglich ist. Die Zurschaustellung des Ichs, das auch ein Betrachter ist, muss uns an einen Punkt bringen, an den wir sonst nicht gelangen würden. Sie muss Kern der Darstellung sein, kein dekorativer Schmuck, nicht Zurschaustellung um ihrer selbst willen. Bemühungen um Selbstoffenbarung scheitern nicht deshalb, weil die persönliche Stimme benutzt wurde, sondern weil sie schlecht benutzt wurde und nicht auf die geistige wie emotionale Verbindung zwischen Beobachter und Beobachtetem geachtet hat.Dumm nur, dass ich mich als Leser hier überhaupt nicht verbunden fühle. Mein Eindruck bleibt: eine selbstverliebte Ein-Mann-Show. Gewiss, gewiss, manche Aussagen sind richtige Schätze. Allein, sie sind versteckt in einem Meer, einer Flut von Wörtern.Kurz und gut:Ich kann mich mit diesem Buch nicht so recht anfreunden. Autobiografisches vermischt mit Weisheiten anderer bekannter oder unbekannter Personen. Das hätte interessant werden können. Allein die Form liegt mir nicht.==========Nachtrag:Wahrscheinlich handelt es sich hier bei diesem Buch um eines, wo sich die Meinungen spalten. Die Einen werden begeistert sein ob der neuen Form oder der Inhalte und es sogleich für preiswürdig erklären. Andere (wie meiner einer) werden es womöglich für eine Fehlinvestition halten. Zumindest dürfte es interessante Diskussionen geben ...

David Shields unterrichtet "Kreatives Schreiben" an der Universität Seattle. Für ihn sind eigentlich Institutionen wie Erzähler oder Autor nicht mehr wirklich brauchbar, auch Autobiografien sind aus seiner Sicht eher ausgedacht. Die künstlerischen Techniken sind für ihn eigentlich vornehmlich kopieren, basteln, vermischen, zitieren, montieren und dann wieder neu zusammenfügen. Letztendlich könne man, so seine Annahme, zwischen Realität und Fiktion ohnehin nicht unterscheiden und folglich ist sein Werk ein zusammen gebastelter Monolog aus verfremdeten Zitaten. (vgl. auch Dokumentation auf der Internetplattform "Guttenplag"). Es ist die durch sprachwissenschaftliche Theorien begründete Sprachskepsis bei der die traditionelle Aufgabe der Sprache fragwürdig wird und das "verwirrte Ich" den "Reality Hunger" hervorbringt. Die zentralen Themen sind die Kritik der Sprache als Ausdrucksmittel und der Suche nach einer neuen Poetologie,wobei "jeder Satz schon Interpretation, jede Metapher ein Filter ist, der den Blick auf die wirkliche Wirklichkeit trübt".Shields huldigt dem Plagiat, und in seinem gleichermaßen erhellenden wie kampflustig herausfordernden Werk das überwiegend aus Zitaten, geistreich in Prosa formulierten Gedanken und witzigen Geschichten besteht zerlegt er die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, regt dazu an Originalität, Echtheit und schöpferischer Kreativität zu überdenken. Die Grenzen zwischen Fiktion und Authentizität sieht Shields im Roman bereits fallen. Bestätigt finden wir dass im Fall Helene Hegemann, die sich nicht scheut "Ich" zu sagen. Für David Shields wäre sie eine Heldin. Die Antwort die er zum Schluss zur Gegenwartskultur gibt und auch seinem Werk zuschreibt lautet schlicht und ergreifend, alles nur geklaut. Die Urheberschaft macht der Autor dann doch an Hand von zahlreichen Fußnoten kenntlich. Darin mag man blättern, wenn man möchte: Goethe, Nietzsche, Cicero, Beckett, Coetzee, Nirvana, Mantaigne, James Joyce und viele andere Namen präsentieren sich der "Google Generation".Wer ein Buch lesen möchte das eine stichhaltige Argumentation dafür liefert, weshalb ein gewisser Widerwille an etwas, was nur in der Vorstellung existiert, an etwas lediglich Erdachtem legitim sein könnte, der hat mit Reality Hunger" das passende Werk gefunden, denn es besteht eben mehrheitlich aus verfremdeten Zitaten anderer. Diese These entwirft Shields in nahezu 600 Einzel-Aphorismen. Der auf der Höhe unseres Kunstzeitalters aktuellste Trend lautet: Besonders die Kategorien sind aufregend, wo die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion zusammenbrechen. Es ist in gewisser Form auch ein Buch gegen die Gattungsgrenzen denn Inhalte und Grenzen vermischen sich, wie wir es eben häufig auch bei der Autobiografie finden. Beschreibungen von Äußerlichkeiten können nicht den gewünschten Kick vermitteln wie eine Illusion von Wirklichkeit. Der Titel konnte treffender nicht gewählt worden sein, denn er hält was er verspricht, der Mensch braucht immer eine höhere Droge.

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