Ebook Stil und Moral: Essays, by Lukas Bärfuss
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Stil und Moral: Essays, by Lukas Bärfuss
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Pressestimmen
»Die neuen Essays des Schriftstellers Lukas Bärfuss sind die stilsichersten Kriegserklärungen an den reichen Westen seit langem.«(Oliver Jungen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.06.15)»Lukas Bärfuss überrascht und verunsichert uns in seinen Texten, weil er gern ausgetrampelte Denkpfade verlässt.«(Tomas Gärtner, Dresdner Neueste Nachrichten, 13.05.2016)»schärft Bärfuss als scharfsinnig-intellektueller Literat den Blick für Ungerechtigkeiten und Widersprüche der modernen Gesellschaft.«; »Wahrheit, gepaart mit Humor: Da zeigt sich Bärfuss geistesverwandt mit Dürrenmatt, Frisch und eben Hebel.«(Roswitha Frey, Badische Zeitung, 17.05.2016)
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Lukas Bärfuss, geb. 1971 in Thun/Schweiz, ist einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Dramatiker. Sein Debütroman 'Hundert Tage' wurde für den Deutschen und den Schweizer Buchpreis nominiert und in 14 Sprachen übersetzt. Für seinen letzten Roman 'Koala' erhielt Lukas Bärfuss den Schweizer Literaturpreis 2014. Er lebt in Zürich. Preise u. a.: - Mülheimer Dramatikerpreis (2005) - Anna-Seghers-Preis (2008) - Mara-Cassens-Preis (2008) - Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung (2009) - Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis (Sonderpreis) (2009) - Hans-Fallada-Preis der Stadt Neumünster (2010) - Kulturpreis Berner Oberland (2011) - Berliner Literaturpreis (2013) - Solothurner Literaturpreis (2014) - Thuner Kulturpreis (2014) - Schweizer Literaturpreis (2014)
Produktinformation
Gebundene Ausgabe: 235 Seiten
Verlag: Wallstein; Auflage: 5. (2. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3835316796
ISBN-13: 978-3835316799
Größe und/oder Gewicht:
12,3 x 2,5 x 20,3 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
4.0 von 5 Sternen
5 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
Nr. 78.715 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
Auf dem Klappentext steht ein Testimonial, dass Lukas Bärfuss der aufregendste Autor der Schweiz sei. Ob er diese Superlative erreicht, kann ich nicht beurteilen. Was aber sicherlich wahr ist, dass er ein Autor mit Ecken und Kanten ist und durch seine Aussagen provoziert, manchmal anregend ist und einem auf keinen Fall gleichgültig lässt. Er schafft es, sich Gehör zu verschaffen und sich eine eigene Meinung über ein Thema zu bilden. Die Essays haben mich zum Teil mehr und zum Teil überhaupt nicht angesprochen. Er assoziiert frei und ungeschminkt über Themen wie Wahrheit, Zufall, Schicksal, Glück, Raum und Zeit und vieles mehr. Er stellt Thesen auf, die zum Nachdenken einladen und das auf nicht immer bequeme Art und Weise.
Spannende, gescheite, kritische Essays - etwas vom Besten, das ich in dieser Kategorie gelesen habe.
"Stil und Moral" bietet einige nette Kurzlektüren zu verschiedensten Themen. Gerade bei den system- und gesellschaftskritischen Betrachtungen merkt man allerdings schnell, dass Bärfuss keinen wissenschaftlichen Hintergrund hat - und dass er zum Schluss noch den Obermoralisten raushängen muss, nervt. Da bleibe ich lieber bei seinen Romanen.
Das sehr interessante Buch kam schnell und in einwandfreiem Zustand, Mehr kann ich nicht erwarten. Und mehr auch nicht dazu schreiben!E.Ruckdäschel
Lukas Bärfuss, einer der schärfsten, kritischen, politisch kompromisslosesten Stimmen seines Landes, ist ein in Zürich lebender Schriftsteller und Dramaturg. Die Novelle „Die toten Männer“ war sein viel beachtetes Prosadebüt. Mit dem Roman „Hundert Jahre“ hat er einen packenden, aufrüttelnden Roman über eine fatale Liebe in der Krisenregion Ruanda geschrieben. Mit seinem Roman „Koala“(siehe meine Rezension v. 14.05.2014) stand er auf der Longlist beim Deutschen Buchpreis 2014 und erhielt für den Roman den Solothurner Literaturpreis 2014. Jetzt ist im Wallstein Verlag sein 235 Seiten Essay Sammelband „Ziel und Moral“ erschienen, in dem es vornehmlich um Kunst und Politik, um Stil, Liebe, Umwelt und Moral geht. Es sind Essays und Reden aus den letzten Jahren. Obwohl Bärfuss hier als „Nestbeschmutzer“ auftritt, der insbesondere das Kleinbürgertum im Fokus hat, hat ihn der Literaturkritiker Dr. Martin Ebel kürzlich in einer Rezension, wegen seines vielseitigen Engagements, salopp als Martin Frisch unserer Tage bezeichnet.Lukas Bärfuss sucht in seinen Texten nach Alternativlösungen, am besten sind dabei die, wo er die Themen aus einem persönlichen Hintergrund aufgreift und wo er dann mit akribischen Recherchemethoden ansetzt und daraus häufig auf die Widersprüche eingehend, unbestechlich ein Konstrukt bis zum Ergebnis abarbeitet. Mit gefühlvollem Nachdruck und unerschütterlicher Leidenschaft schlägt er nicht selten einen polemischen Erzählton an, um aufzuzeigen, wie der denkende Mensch im moralischen Sinne richtig handeln soll, damit nicht einfach über ihn bestimmt werden kann.Seinen Essays merkt man sehr deutlich an, wie dieser Autor als Selfmademan, der seine Bildung selbst erarbeitet hat, über die Literatur zur Sprache gefunden hat. Wenn er uns als Obermoralist erklärt, wie wir die Welt verändernd, nicht nur über Literatur redend oder schreibend unsere Zeit zu verbringen haben, dann bindet er all das Gesagte immer an das selbst Erlebte. So erhalten seine Positionen sehr stark einen biografischen Unterbau.Es geht um Literatur, in dem er über andere Schriftsteller schreibt. Es geht um existenzielle Fragen, wie können wir unser Leben ohne Tadel moralisch unanfechtbar gestalten, was ist in der Welt in verkehrte Bahnen gelaufen, was bedeutet Freiheit, welche Gefahren gehen mit unsere Wohlstandgesellschaft einher usw. Interessanter Weise ersetzt er den Begriff der Freiheit durch den der Wahrhaftigkeit. In letzter Konsequenz ist seine vom Katheder gepredigte Moral beinah schon zu hart. Bärfuss sieht sich nicht nur als Mahner, er sieht sich auch als Warner der in klaren, deutlichen, stilistisch gut gearbeiteten Essays den Finger in die offene Wunde legt. Er setzt sich mit seiner regionalen Herkunft auseinander und zieht mit seinen ungewöhnlichen, tief greifenden Recherchemethoden auch ungewöhnliche Schlussfolgerungen. Besonders gut haben mir die Essays gefallen, wo er sich selber schonungslos mit seiner Biografie hineinwirft. Es ist ein tot ernstes Pathos der Aufklärung des denkenden Menschen, der nicht einfach über sein Schicksal bestimmen lassen will.
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